Flexiblere Standards im sozial geförderten Wohnungsbau
Ziel
- Kostensenkung und Beschleunigung des geförderten Wohnungsbaus durch funktionale Mindeststandards
Funktionsweise
- Reduktion technischer Anforderungen bei geförderten Projekten, z. B. vereinfachte Raumzuschnitte, geringere Stellplatz- und Ausstattungsanforderungen
- Klar definierte Mindestanforderungen: z. B. Funktionalität, Barrierearmut, Brandschutz
- Trennung von öffentlich gefördertem und frei finanziertem Standard
Beispiel Schweden
- Grundlage: Boverkets föreskrifter och allmänna råd för bostäder med särskilda krav (BFS 2016:6) („Verordnungen und allgemeine Hinweise der Behörde für Wohnungswesen, Bauwesen und Raumplanung für Wohnraum mit besonderen Anforderungen“)
- Ziel: reduzierte Anforderungen z. B. an Raumgrößen, Ausstattung oder Belichtung bei gefördertem Wohnraum
- Baukostensenkung um bis zu 15 % in Modellprojekten
- Politisch flankiert, breite Anwendung durch öffentliche Bauträger
Übertrag auf Deutschland
- Möglichkeit: vereinfachte Anforderungen im geförderten Wohnungsbau, z. B.
- Wegfall von Stellplatzpflichten
- reduzierte bauliche Komfort- und Energieanforderungen bei bestimmten Projekten
- Ausgestaltung in Form einer Experimentierklausel für den sozial geförderten Wohnraum denkbar
- Potenzial insbesondere in eng kalkulierten Bauprojekten in Ballungsräumen
Vorteile
- Niedrigere Baukosten bei vergleichbarer Wohnqualität
- Schnellere Planung und Genehmigung
- Ermöglicht breitere Förderkulisse ohne Mehrbelastung der öffentlichen Haushalte
Herausforderungen & Grenzen
- Qualitätssicherung notwendig (z. B. durch zentrale Prüfstellen)
- Lokale Akzeptanz bei Abweichung von etablierten Standards erforderlich