Genossenschaftliches Wohneigentum
Ziel
- Ermöglichung von dauerhaft bezahlbarem Wohneigentum durch Trennung von Boden und Gebäude
Funktionsweise
- Boden bleibt im Eigentum eines gemeinwohlorientierten Fonds („Organisme de foncier solidaire“, OFS)
- Gebäude wird separat verkauft – Käufer zahlt nur niedrigen Erbbauzins für die Bodennutzung
- Erbbaurecht meist 99 Jahre, mit Verlängerungsoption
Beispiel Frankreich
- Anwendung des Modells Bail Réel Solidaire (BRS) seit 2017
- Beispiel: Reihenhaus für 225.000 € statt 450.000 € auf dem freien Markt
- Zielgruppe: Haushalte mit mittlerem Einkommen
- Städte wie Rennes und Nantes planen Tausende BRS-Wohnungen pro Jahr
Übertrag auf Deutschland
- Statt staatlichen Fonds: marktgetragene Lösung mit genossenschaftlicher Struktur
- Idee: Unternehmen oder Verbände schließen sich zu Boden- oder Eigentumsgenossenschaften zusammen
- Sie erwerben Grundstücke und stellen diese über Erbbaurecht für selbstgenutztes Eigentum bereit
- Nutzer erwerben die Gebäude oder Wohnungen zu dauerhaft günstigen Konditionen
- Erste Pilotprojekte durch „Verband Job & Wohnen“
Vorteile
- Bezahlbares Eigentum auch ohne staatliche Zuschüsse
- Vermögensbildung für Normalverdiener durch Eigentumsmodell
- Flächenschonend und sozial ausgewogen, da keine Spekulation mit Boden
- Unternehmen fördern Wohnraumversorgung und Mitarbeiterbindung
Herausforderungen & Grenzen
- Erfordert initiale Koordination und Kapitalbündelung privater Akteure
- Kommunale Unterstützung bei Grundstückszugang oft entscheidend
- Akzeptanz bei Käufern muss durch Transparenz und langfristige Sicherheit geschaffen werden