Übersicht

Planungssicherheit und Effizienz im Neubau sind entscheidende Hebel für bezahlbares Wohnen.

Eine stärker strukturorientierte Reformpolitik kann Bürokratie abbauen, Bauzeiten verkürzen und die Kosten im Wohnungsbau senken. 

Internationale Beispiele zeigen: Diese Reformen gelingen auch ohne direkte Subventionen – durch intelligente Vereinfachung und Standardisierung:

Typengenehmigung durch „Musterbuch“ (Australien)

  • Vorgeprüfte Haustypen gelten als automatisch genehmigt, schnellere Verfahren, geringere Planungskosten

Genossenschaftliches Wohneigentum (Frankreich)

  • Marktgetragene Lösung mit genossenschaftlicher Struktur, günstigerer Zugang zu Wohneigentum

Digitalisierung des Bauantragsprozesses (Finnland und Norwegen)

  • Einreichung von 3D-Modellen, automatische Prüfungen ersetzen viele Einzelabstimmungen

Wiederverwendung bereits bestehender Wohnkonzepte (Niederlande)

  • Serielles Bauen senkt Baukosten um bis zu 22 %, Qualität durch Wiederholbarkeit

Flexibilität bei Auslegung technischer Vorschriften (Frankreich)

  • Abweichung von Normen möglich, wenn Schutzziel gleichwertig erfüllt, Innovationen statt Überregulierung

Reduktion technischer Bauvorgaben (Dänemark)

  • Entschlackung der Bauvorschriften auf das Wesentliche, Fokus auf Schutzziele statt Detailanforderungen

Flexiblere Standards im sozial geförderten Wohnraum (Schweden)

  • Reduzierte technische Anforderungen bei öffentlich gefördertem Wohnungsbau senken Kosten um bis zu 15 %

Rettungswegkonzepte neu denken (Niederlande)

  • Durch flexible Brandschutzkonzepte lassen sich 3 bis 8 % der Baukosten sparen

Eine moderne Wohnungspolitik braucht mutige Strukturreformen im Bauwesen: Entbürokratisierung, Digitalisierung, Standardisierung – bezahlbares Wohnen beginnt mit baulicher Ermöglichung.